Von unseren 4 Favoriten Fingerhaus, Fertighaus Weiss, Hanse Haus und Schwörer haben wir Angebote anhand der Vorgaben angefordert, um zu sehen wo diese preislich liegen und inwieweit unser Budget eingehalten wird.

Der Weg zum Angebot war bei den verschiedenen Firmen jedoch ganz unterschiedlich, vor allem im Zeitbedarf, deswegen werde ich hier näher darauf eingehen.

Ausserdem erhielten wir noch von weiteren Firmen Angebote, die mittlerweile nicht mehr im Auswahlprozess enthalten sind, die sich hier aber grundlegend unterscheiden. Bei Allkauf z.B. erhält man direkt im Fertighauspark ein fertiges Angebot nach einer ca. 45 minütigen Beratung, allerdings zeigten sich hier sofort die entsprechenden Defizite, wenn man nach der Bau- und Leistungsbeschreibung oder nach baulichen Details, die Sachkenntnis des Beraters voraussetzen, fragte. Bei Massahaus aus demselben Konzern war zumindest die Beratung kompetenter und auch insgesamt war das Angebot kompletter und auch direkt mit der entsprechenden Bau- und Leistungsbeschreibung versehen. Allerdings kam auch hier der Eindruck auf, daß das Angebot sehr im Vordergrund steht und schlüsselfertig konnte ebenfalls nicht angeboten werden.

Am schnellsten erhielten wir unser Angebot von Fingerhaus. Nach dem ersten Termin im Fertighauspark erstellte uns Herr L. ein erstes Angebot anhand unserer Vorgaben und dem Bebauungsplan. Eine Woche nach dem Termin erhielten wir unser persönliches Angebot per Email.

Das Haus war von Herr L. frei geplant, enthielt alle geforderten Ausstattungsmerkmale und passte perfekt von der Größe her. Allerdings wurde hier nur mit dem reinen Standard geplant, durch weitere Änderungen würde der Preis also eher nach oben, wie nach unten gehen. Allerdings war das Haus im KfW55-Standard ausgeführt, nur der Keller spuckt hier in die Suppe, was wiederum noch Spielraum nach unten beim Wechsel auf KfW70 ließ.

-> Vom Beratungstermin zum Angebot verging somit 1 Woche. Insgesamt fand nur ein Beratungstermin statt. Der Angebotspreis lag knapp oberhalb Hanse Haus, jedoch im KfW55-Standard, allerdings waren Bodenbeläge und Malerarbeiten schon als Eigenleistung herausgerechnet. Im Angebot wurde eine Werksbesichtigung angeboten.

Bei Fertighaus Weiss war die Zeit bis zum Angebot etwas länger, da Herr B. sich vor einer Angebotserstellung zuerst das Grundstück anschauen wollte. Dadurch verging vom ersten Beratungstermin bis zur Grundstücksbesichtigung schon einmal eine Woche. Weitere 2 Wochen vergingen bis zur geplanten Angebotspräsentation, die dann wir dann aufgrund Krankheit von Herr B. noch einmal um eine Woche verschoben und mit der Werksbesichtigung zusammenlegten. Das Angebot selbst war deutlich außerhalb des Budgets. Das Haus selbst war auf Basis eines Standardhauses geplant, da aber eines der Zimmer dort keinen Platz hatte, wurde dieses kurzerhand in einem Anbau untergebracht. Außerdem wurde teils höherwertige Ausstattung als im Standard schon mit eingeplant um entsprechend Luft zu haben, der Preis würde hier also bei weiterer Detaillierung nur noch sinken.

-> Vom Beratungstermin zum Angebot vergingen insgesamt 4 Wochen. Es fand vorab eine Grundstücksbegehung und ein Beratungstermin statt. Der Angebotspreis lag im ersten Wurf deutlich oberhalb der anderen Anbieter, es wurde jedoch komplett schlüsselfertig ohne Herausnahme von Eigenleistungen angeboten. Die Werksbesichtigung fand zusammen mit der Angebotspräsentation statt.

Nach dem ersten Beratungsgespräch bei Hanse Haus verging eine Woche bis sich Herr S. telefonisch meldete, allerdings mit schlechten Nachrichten, da ihm bei der Planung klar wurde, daß er das Budget würde nicht halten können. Dies war uns zwar vorher schon klar, das Angebot den Kontakt zu einem freien Finanzierungsberater herzustellen nahmen wir jedoch dankend an, denn ein zweites Finanzierungsangebot einzuholen kann ja nie schaden. Durch das Finanzierungsgespräch lernten wir ein paar weitere Kniffe bei der Finanzierung. Nach Rücksprache mit dem Finanzierungsberater erstellte uns Herr S. dann das entsprechende Angebot. Das Angebot war auf Basis eines Standardhauses ohne bauliche Anpassungen erstellt, teilweise jedoch mit höherwertiger Ausstattung versehen.
-> Vom Beratungstermin zum Angebot vergingen insgesamt 5 Wochen. Es fanden 2 Beratungstermine und 1 Finanzierungsgespräch statt. Das Angebot, als KfW70-Haus, war preislich das günstigste. Bodenbeläge und Malerarbeiten, sowie Kelleraußendämmung waren schon herausgerechnet. Eine Werksbesichtigung sollte als letzter Baustein direkt vor einer etwaigen Vertragsunterzeichnung stattfinden.

Bei Schwörer Haus wurde direkt im ersten Beratungsgespräch eine Einladung zu den Bauherreninfotagen angeboten. Diese fanden dann 4 Wochen nach dem Beratungstermin statt und waren sehr informativ. Der Berater Herr R. war hier auch zu unserer Begrüßung anwesend. Nach der Werksbesichtigung meldete er sich wieder telefonisch um sich nach unseren Eindrücken zu erkunden und die weiteren Schritte abzusprechen. In der Folge wurde ein weiterer Termin direkt mit dem Architekten vereinbart, um eine möglichst genaue Planung zu bekommen. Nach dem Architektentermin benötigte Herr R. weitere 2 Wochen zur Angebotserstellung. Insgesamt vergingen so vom Beratungstermin bis zum Angebot 6 Wochen.

-> Vom Beratungstermin zum Angebot vergingen insgesamt 6 Wochen. Es fanden 2 Beratungstermine statt, wobei das Haus im zweiten Termin direkt mit dem Architekten zusammen geplant wurde. Die Werksbesichtigung fand schon vor der Angebotspräsentation statt.

Schwörer hat uns nicht ein Angebot gerechnet, sondern direkt gleich 3. Einmal wurde die Ausstattungsvariante "Schlüsselfertig" gewählt, einmal die Option "Fast Fertig" ohne Malerarbeiten, Bodenbeläge und ohne LWP und einmal die "Edition Extra" in der Ausstattungsvariante "Fast Fertig" ohne LWP.
Die "Edition Extra" unterscheidet sich dahingehend, daß zum einen die Auswahl der Fliesenformate eingeschränkt ist und zum anderen einfachere Ausstattungen gewählt werden, so kann man bei den Zimmertüren z.B. nur noch aus 3 Auswählen, die Zirkulationspumpe für Warmwasser entfällt, der Dachüberstand wird von 0,75 m auf 0,5 m reduziert etc.

Was im Angebot von Schwörer sehr positiv auffällt ist die Tatsache, daß in der Variante "Fast Fertig" alle zusätzlichen Ausstattungsmerkmale um zur Option "Schlüsselfertig" zu gelangen komplett bis ins kleinste Detail inklusive der jeweiligen Einzelpreise aufgeführt sind. Diese preisliche Transparenz bot so bisher noch kein anderer Anbieter.

Allerdings liegen die Angebote allesamt preislich über denen der Mitbewerber, selbst in der Variante "Fast Fertig", in der im Prinzip nur das nackte Haus gerechnet ist, statt der LWP die Schwörer Frischluftheizung verbaut ist, die Türen fehlen, sämtliche Malerarbeiten exklusive sind und sogar noch der Wäscheabwurfschacht und der Kamin fehlt, selbst dort ist Schwörer 72.000 Euro oberhalb des ursprünglich geplanten Budgets. Dies wäre zwar insgesamt das günstigste Angebot der 4 Bewerber, aber da ein Teil der geforderten Ausstattung noch fehlt kommt man Ausstattungsbereinigt wieder auf einen höheren Preis als bei den Mitbewerbern.

Zudem bietet Schwörer den schlechtesten Wandaufbau, hat aber natürlich Pluspunkte durch die sehr professionelle Vorgehensweise verdient. Man hat hier überhaupt nicht den Eindruck, daß irgendwas vergessen worden wäre und das Angebot hat einen Detaillierungsgrad der über jeden Zweifel erhaben ist. Insgesamt hat sich Herr R. fast 2 Stunden Zeit genommen das Angebot zu präsentieren und ist wirklich jedes Detail durchgegangen.

Das ganze dann auch nochmal als Tabelle incl. einer Bewertung wie weit die Anbieter von der ursprünglichen Budgetvorgabe entfernt waren, ich hab hier auch mal die bereits ausgeschiedenen Anbieter, die uns ein Angebot gemacht haben, mit hinzugenommen. Erwähnenswert ist hier, daß nur Hanse Haus vorab eine Überschreitung des Budgets angezeigt hat und bei uns nachgefragt hat, ob weitergemacht werden soll.

(*Anmerkung: Schon beim ersten Gesprächstermin wurde uns ein Angebot für ein Standardhaus gemacht, auch wenn wir zu diesem Zeitpunkt noch kein Grundstück reserviert hatten und die baulichen Vorgaben des Bebauungsplans noch gar nicht vorhanden waren. Beim zweiten Termin wurde das Angebot dann auf Basis des Bebauungsplans gerechnet.)

Für ein zweites Angebot haben wir alle Anbieter mit unserem Wunschgrundriss versorgt, den wir mittlerweile aufgrund der vielen Gespräche und Ideen der bisherigen Anbieter schon sehr gut konkretisieren konnten. Mittlerweile waren hier ja auch nur noch 4 Bewerber im Rennen, wobei Schwörer dank Architekt ja schon mit unseren Wunschgrundrissen aufwarten konnte.